Plastikmüll

Kunststoff als Verpackungsmaterial stieß lange bei der Industrie und Verbrauchern auf Begeisterung. Das muss ein Ende haben!

Plastikmüll – eine Geißel unserer Zeit

Plastikabfälle entwickeln sich immer mehr zu einem Problem. Das Schlimme daran sind die Dimensionen, die es annimmt. Tauchroboter stießen beispielsweise sogar in der Tiefsee auf Plastikbecher, die dort bereits seit 20 Jahren lagerten und noch nicht einmal Spuren einer beginnenden Zersetzung zeigten. Das Problem mit dem Plastikmüll entstand nicht über Nacht, sondern entwickelte sich allmählich.
Industrie und Verbraucher waren (und sind noch) begeistert von Kunststoff als Verpackungsmaterial. Es ist billig und schützt sowohl vor mechanischen Einwirkungen als auch vor Nässe. Mithilfe von Plastikverpackungen lassen sich Produktion und Transport optimieren und Verluste durch Beschädigung der Waren verringern.

Auch Verbraucher lieben Plastikverpackungen, weil sie bequem sind. In Plastikfolie verpackte Lebensmittel halten sich länger. Dadurch werden weniger Nahrungsmittel weggeworfen, was einen positiven Effekt auf die Nachhaltigkeit hat.

Was tun mit dem Plastikmüll?

Dafür gibt es noch keine geeignete Lösung. Oft wird zwar von Recycling gesprochen, das ist aber nichts weiter als Augenwischerei. Nicht alle Plastikarten lassen sich recyceln. Zudem besteht der Plastikmüll fast immer aus mehreren Sorten. Das erschwert die Wiederverwendung enorm. Davon abgesehen ist die anfallende Menge einfach zu groß, um recycelt werden zu können.

Den Müll zu verbrennen ist auch keine Lösung, weil dabei jede Menge Schadstoffe freigesetzt werden, die enorme Umweltschäden verursachen.
Staatliche Behörden haben bereits Maßnahmen getroffen, um die Plastikflut einzuschränken. In den afrikanischen Ländern Kenia, Tansania und Ruanda sind Plastiktüten verboten. Verstöße gegen das Verbot können mit Geld-, ja sogar Gefängnisstrafen geahndet werden. Deutschland und die anderen Industriestaaten hinken da noch weit hinterher.

Niemand dachte an die Langzeitfolgen

Verpackungen sind kurzlebig. Früher oder später enden sie im Müll. Erst dann stellte es sich heraus, wie problematisch Plastikmüll ist. Wie der Name es bereits verrät, ist Kunststoff kein natürliches Material. Es wird nicht oder kaum zersetzt. Was auf den ersten Blick ein Vorteil ist, erwies sich langfristig als Nachteil. Forscher schätzen, dass es hunderte von Jahren dauert, bevor sich Kunststoff zersetzt. Die Folgen sind überall sichtbar: Plastikmüll. Sowohl an Land als auch in den Ozeanen trifft man selbst in entlegenen Regionen auf alte Plastiktüten und Plastikverpackungen aller Art. Experten schätzen, dass es in den Weltmeeren schon bald mehr Plastikmüll als Fische geben wird. Per Satellit wurden auf den Ozeanen schon riesige Inseln beobachtet, die aus Ansammlungen von Plastikmüll bestehen. Tiere verenden qualvoll, wenn sie den Müll verschlucken oder sich darin verfangen.

So schlimm das ist, von Kunststoff geht noch eine viel größere Gefahr aus: Mikroplastik. Da Mikroplastik jedoch mit dem bloßen Auge nicht sichtbar ist, wird sie weniger beachtet.

Die Gefahr des Mikroplastiks

Als Mikroplastik werden Plastikteilchen bezeichnet, die kleiner als 5 mm sind. Der größte Teil des Mikroplaatiks entsteht als Abrieb von Autoreifen. Auch beim Zerfall von Plastikmüll wird Mikroplastik freigesetzt. In manchen Produkten wie Kosmetika oder Kleidung wird Mikroplastik sogar bewusst zugesetzt, um bestimmte Gebrauchseigenschaften zu erzielen. Mikroplastik wird nicht abgebaut und reichert sich in der Umwelt an. Es wurde bereits in Wildtieren und Fischen nachgewiesen und gelangt über die Nahrungskette in den menschlichen Körper. Kläranlagen können Mikroplastik nur teilweise aus dem Wasser entfernen. Australische Forscher haben berechnet, dass jeder Mensch im Durchschnitt pro Woche 5 g Mikroplastik aufnimmt. Das entspricht in etwa dem Gewicht einer Kreditkarte.

Was Mikroplastik im Körper anrichtet, ist noch unbekannt. Fest steht, dass die kleinen Partikel auf Pestizide und andere Schadstoffe eine geradezu magnetische Anziehungskraft ausüben.

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