Nachhaltigkeit

Einsetzen für eine ausgewogene Nutzung natürlicher Ressourcen, sodass sie auch nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen.

Nachhaltigkeit am Beispiel Deutschlands

Eine Verbesserung kann nur durch verstärkte Bildung und Aufklärung erreicht werden

Immer öfter taucht in aktuellen Meldungen der Medien der Begriff Nachhaltigkeit auf. Dabei geht es um Aussagen wie: „Wir müssen nachhaltig leben“ oder „Bei der Produktion des Produkts XYZ muss verstärkt auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Aber was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich? Welchen Einfluss hat sie auf die Landwirtschaft, die Mobilität und auf das alltägliche Leben? Darum geht es in den folgenden Abschnitten.

Wie sieht die Situation in Deutschland aus?

Die aktuelle Lage in Deutschland ist gemischt. In Bezug auf Nachhaltigkeit gibt es positive und negative Beispiele. Durch unermüdliche Aufklärung und Bildung erkennen immer mehr Menschen, dass ein Land nur dann langfristig Erfolg haben kann, wenn seine Ökonomie auf nachhaltigen Prinzipien beruht. Auf der anderen Seite herrscht jedoch im Alltag noch immer die Wegwerfkultur. Das Motto heißt kaufen, kaufen und nochmals kaufen. Kaufen um Arbeitsplätze zu erhalten, kaufen um die Wirtschaft anzukurbeln, Kaufen als Ersatz für fehlende oder unzureichende soziale Bindungen. Die Wirtschaft weckt einen Bedarf, der zum größten Teil künstlich ist, weil er nicht dazu dient, echte Bedürfnisse zu befriedigen, sondern um Gewinn zu machen.

Globale Ziele

Globale Nachhaltigkeitsziele sind notwendig und können nur erreicht werden, wenn alle zusammenarbeiten und jedes Land seinen Beitrag leistet.

Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Erträge werden unter dem Einsatz aller Mittel gesteigert. Dazu gehören der massive Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden.

Massentierhaltung

Massentierhaltung stellt brutalste Tierquälerei dar,  verursacht massive Umweltschäden und hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen.

Mobilität

Der Betrieb der Kfz verursacht bekanntlich viele Probleme: Erdöl muss gefördert werden & durch Abgase kommt es zur höheren Feinstaubbelastung.

Im Alltag

Ein bewusstes Handeln, das für den Erhalt der Umwelt und für mehr Lebensqualität sorgt. Das gilt im Alltag beim Haushalt, Ernährung und Verpackungen.

Plastikmüll

Kunststoff als Verpackungsmaterial stieß lange bei der Industrie und Verbrauchern auf Begeisterung. Das muss ein Ende haben!

Einführung – Was ist Nachhaltigkeit?

Der Begriff hat viele Facetten und betrifft praktisch alle Bereiche des Alltags. Die moderne Auffassung des Begriffs Nachhaltigkeit bedeutet eine ausgewogene Nutzung natürlicher Ressourcen, so dass sie auch nachfolgenden Generationen zur Verfügung stehen. Der Nachhaltigkeit liegt die Erkenntnis zugrunde, dass unser Planet nur über begrenzte natürliche Ressourcen verfügt, die nicht in unbegrenzten Ausmaß ausgebeutet werden können, da sie sonst eines Tages erschöpft sein werden. Was Nachhaltigkeit bedeutet, lässt sich am besten am Beispiel der Forstwirtschaft verdeutlichen.

Hier stellt der Nürnberger Reichswald das weltweit erste Beispiel für nachhaltiges Wirtschaften dar. Der Reichswald ist ein großes Waldgebiet, das die ehemalige Freie Reichsstadt Nürnberg umgibt. Schon im Mittelalter diente der Reichswald als Ressource zur Versorgung Nürnbergs mit Bau- und Brennholz. Schnell erkannten die Ratsherren, dass diese unverzichtbare Ressource nicht in unbegrenzten Umfang zur Verfügung stand. Damit der Wald auch von späteren Generationen genutzt werden konnte, erließen sie bereit in der Mitte des 14. Jahrhunderts strenge Quoten und Regeln für den Holzeinschlag. Zuwiderhandlungen wurden streng bestraft. Das war der Beginn einer nachhaltigen Forstwirtschaft in Deutschland. Das Ergebnis spricht für sich selbst. Noch heute, mehr als 600 Jahre später, liefert der Reichswald nicht nur Brenn- und Nutzholz für die Metropolregion Nürnberg, sondern ist auch ein beliebtes Naherholungsgebiet vor den Toren der Stadt. Darüber hinaus bildet der Reichswald ein artenreiches Biotop und Rückzugsgebiet für viele Tiere und Pflanzen.

Leider stellt das positive Beispiel der Nürnberger Reichswalds noch immer eine Ausnahme dar. Besonders in der Landwirtschaft, der Fischerei, aber auch der Energiewirtschaft, der Nahrungsmittelproduktion und anderen Bereichen kann von Nachhaltigkeit noch keine Rede sein. Im Gegenteil, es gibt sogar aktuelle Trends, die eine Verschwendung natürlicher Ressourcen zur Folge haben. Darüber jedoch mehr in den folgenden Abschnitten.

nachhaltigkeit

Das Problem der Überbevölkerung

Auch die wachsende Popularität der gesunden Ernährung wirkt sich negativ auf die Nachhaltigkeit aus. Sie verurteilt zu Recht die Massentierhaltung mit ihren negativen Folgen und propagiert eine Reduzierung des Fleischkonsums und fördert den vermehrten Verzehr von Obst, Gemüse und Fisch, mit teilweise negativen Folgen. Verbraucher in Deutschland erwarten, dass die Supermärkte das ganze Jahr über ein volles Sortiment an Obst und Gemüse anbieten. Aus klimatischen Gründen ist das jedoch der örtlichen Landwirtschaft nicht möglich. Immer mehr Produkte werden deshalb importiert.

Landwirtschaft in Zusammenhang mit der steigenden Nachfrage

In den Herkunftsländern der Früchte oder des Gemüses beanspruchen die Exportkulturen wertvolles Ackerland, das nicht mehr für die Ernährung der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung steht. Durch den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln entstehen massive Umweltschäden. Wertvolle Ressourcen wie Wasser werden verbraucht, während gleichzeitig die Felder der Kleinbauern verdorren.

Ein typisches Beispiel dafür sind Avocados, die großflächig in Chile und Peru für den Export angebaut werden. Sie benötigen viel Wasser, dass der einheimischen Landwirtschaft nicht mehr zur Verfügung steht.

Die wegen des wachsenden Gesundheitsbewusstseins verstärkte Nachfrage nach Fisch kann durch die Fischerei in Nord- und Ostsee sowie durch die einheimische Teichwirtschaft nicht mehr gedeckt werden. Das führt zu einer Überfischung der Weltmeere und nimmt den einheimischen Fischern die Lebensgrundlage. Zusammen mit vielen Bauern, die ebenfalls ihre Existenz verloren haben, bleibt ihnen nichts mehr übrig, als sich auf den Weg nach Europa zu machen, um dort irgendwie über die Runden zu kommen.

Insgesamt betrachtet, steht Deutschland beim nachhaltigen Wirtschaften noch am Anfang. Eine Verbesserung kann nur durch verstärkte Bildung und Aufklärung erreicht werden. Dabei verdienen globale Nachhaltigkeitsziele verstärkte Beachtung, weil kein Land unabhängig von anderen existieren kann und es letztendlich nur eine Erde gibt.

Wegwerfkultur

Aus Gewinnstreben werden elektronische Produkte, Haushaltsgeräte ja selbst Autos so produziert, dass sie nur eine begrenzte Zeit halten und nicht oder nur schwer repariert werden können. Aus Gewinnstreben wird den Verbrauchern durch die Werbung eingeredet, dass sie sich in regelmäßigen Abständen neu einkleiden müssen oder neue Möbel brauchen. Diese Wegwerfkultur verursacht mehrfache Probleme. Zum einen werden dadurch natürliche Ressourcen verschwendet. Dazu kommen massive Umweltprobleme bei Förderung bzw. Anbau und der Produktion. Am Ende verursacht sie massive Müllprobleme, beispielsweise Berge von Plastikmüll. 

Die deutsche Industrie versucht, das Problem zu lösen, indem der Müll in ärmere Länder exportiert wird, getreu dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Ghana, Indonesien und andere Länder sollen sehen, wie sie mit dem Müll fertig werden. Dorthin fliegen schließlich nur wenig deutsche Urlauber, sodass darüber in der Öffentlichkeit kaum etwas bekannt ist.

Lithiumproduktion

Selbst vermeintlich positive Trends haben negative Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit. Als Beispiele sollen hier der Trend zur Elektromobilität zur gesunden Ernährung genannt werden. Gegenwärtig setzt die Elektromobilität auf Fahrzeuge mit Elektromotor, deren Stromversorgung durch Akkus erfolgt. Auf den ersten Blick ist das umweltfreundlich, weil keine fossilen Brennstoffe benötigt werden und keine Abgase produziert werden, die das Klima schädigen. Bei genaueren Hinsehen kommt jedoch ans Licht, dass Elektromobilität zumindest in dieser Form weder umweltfreundlich noch nachhaltig ist. Warum? Das Problem sind die Akkus. Zu deren Produktion wird Lithium benötigt. Das wird unter anderem in Chile und Bolivien gefördert, wobei Raubbau begangen und massive Umweltschäden angerichtet werden. Andere Rohstoffe, die praktisch für alle elektronischen Geräte benötigt werden, sind seltene Erden, die unter brutalsten Bedingungen im Kongo abgebaut werden. Mit den Erlösen aus dem Verkauf an die Konzerne der Industrieländer finanzieren die örtlichen Warlords ihre Kriegsführung. Kein Ende ist in Sicht.

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